Gründung

Der Ursprung des Musikvereins Polyhymnia Leipferdingen liegt im 19 Jahrhundert. 1854 fanden sich erstmals Leipferdinger Bürger zusammen, um gemeinsam zu musizieren und als Musikgesellschaft öffentlich aufzutreten. Einen festen organisatorischen Rahmen erhielt die Musikkapelle 1902 durch die Gründung eines Vereins. Mit neun Mann trat der Verein in einer reinen Blechbläserbesetzung bei lokalen Veranstaltungen auf. Als erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte gilt der Auftritt am 15. August 1908, als die Musikkapelle beim Besuch des Deutschen Kaisers Wilhelm II. in Donaueschingen aufspielte. Während des ersten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben. 


1924 - 1946

Nach dem ersten Weltkrieg zählte der Musikverein 19 aktive und 15 passive Mitglieder und konnte diese Zahlen kontinuierlich steigern. Außerdem trat man dem süddeutschen Musikverband bei und erweiterte die Besetzung durch eine Klarinette. Da zu dieser Zeit nicht jede Gemeinde über eine Musikkapelle verfügte, war man auch in der Umgebung für Feste, Tanzveranstaltungen und Hochzeiten sehr gefragt. Im Jahre 1932 feierte der Verein das 20-jährige Stiftungsfest. Im selben Jahr wurde die Knabenkapelle gegründet, die dem Verein in den 30er Jahren große Erfolge bescherte. Doch der 2. Weltkrieg ließ die Instrumente abermals verstummen.

1946 - 1967

Nachdem die Genehmigung der französischen Kommandantur vorlag, konnte am 01.01.1947 die offizielle Wiedergründungsversammlung werden, in deren Verlauf der Zusatz „Polyhymnia“ Teil des Vereinsnamens wurde. In Anlehnung an die gleichnamige Schutzgöttin der Künste, als eine der neun Musen der griechischen Mythologie, sollte dem Verein damit eine „liedreiche“ Zukunft mit „viel Musik“ beschieden sein. Anlässlich des Narrentreffens 1960 in Zimmerholz trugen die Musikerinnen und Musiker als Kostüm erstmals die neue rote Kutte, Strohhüte und dazu die Hosen der 1953 von der Gemeinde angeschafften Feuerwehruniform. Diese Uniform wurde jedoch bald wieder verboten und die Leipferdinger Musikanten zogen in weißen Unterhosen an die Fasnacht. Seit diesem Protest hat sich die Fasnachtsuniform bis auf die Hose nicht mehr geändert.

1968 - 1981

Nach über 100 Jahren Vereinsgeschichte stand 1968 ein Novum bevor: So konnten die Aktiven erstmals eine Frau in ihren Reihen begrüßen. 
Zum 110-jährigen Jubiläum 1974 veranstalteten die Musiker ein viertägiges Jubiläumsfest mit der Einweihung ihrer neuen Trachten-Uniform. Im gleichen Jahr fand, einhergehend mit der politischen Eingemeindung, das erste Raumschaftskonzert in Geisingen statt. 
Die Ausbildung junger Musiker wurde mehr und mehr vorangetrieben. Die Früchte dieser Bemühungen konnten 1975 mit der Gründung einer Jugendkapelle geerntet werden, welche bis heute die Jugendarbeit des Musikvereins prägt.

 

1982 - heute

1982 fand das erste Brunnenfest statt.
Ein Jahr später trat der Musikverein am Wertungsspiel in Stockach in der Oberstufe an und wurde mit dem Prädikat „1. Rang mit Belobigung“ ausgezeichnet.1989 stand mit dem 125-jährigen das nächste große Vereinsjubiläum an, welches man in Verbindung mit dem Verbandsmusikfest des Hegau-Musikverbandes feierte. Der Gesamtchor auf dem Dorfplatz mit rund 1200 Musiker/innen bildete dabei den Festhöhepunkt. 

Im Jahre 1998 wurde das alljährliche Probenwochende vor dem Wunschkonzert etabliert und die Besetzung um Glockenspiel und Oboe erweitert. 
Nach der letzten neuen Uniform im Jahre 1986, entschloss man sich 2010 die heutige Uniform anzuschaffen und so ein moderneres Erscheinungsbild zu erzeugen. Ein Jahr später stand zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Musikvereins. Mit der heutigen Vorsitzenden Felizitas Stihl konnte beim Blasmusikwettbewerb des Konstanzer Oktoberfests 2013 der 1. Platz erspielt werden.